aber ich finde doch, dass es von der farbigkeit der fassaden sich um einiges mehr den häusern in der hauptstrasse ähnelt als es das in der rathausgasse 14 tut.
auch ist die interpretation der dachgaube, welche früher für lasten da war auch ein bissel fragwürdig (rathausgasse 14), so dass das normal versteckte Treppenhaus hier eine Überbetonung bekommt. Auch deutet der Fenstersprung Aufgrund des Treppenhauses mehr auf eine Irritation im Fassadenbild hin, als dass er typisch für Rottweil wäre. Auch finde ich, dass der Vorplatz an der Gibelfassade, welche den Haupteingang des Gebäudes betont zu hinterfragen. Das Recht aus der Straßenflucht zurück zutreten ist mir bisher nur beim Kapellenturm aufgefallen. Im Stadtbild gibt es meist eine Vor- und Rückfassade, welche einem Straßenzug folgt, nicht aber, dass eine Seitenfassade zur Hauptfassade wird.
Es ist doch mehr eine gesellschaftliche Frage warum es eine solche Architektur überhaupt gibt bzw. wie sie sich zu dem Entwickeln konnte wo sie heute ist. Früher entstanden in Städten wie auch in den Vorstädten Gebäude mit hoher Qualität. Heute ist die Qualität rapide gesunken und mehr Bänker als Maurer bauen Häuser. Also ist es folglich auch normal dass das was wir auf der Grünen Wiese betrachten auch in eine historische Altstadt gebaut wird, ohne Skrupel auf die Geschichte.
Man ist der Meinung dass man mit den Begriffen der Dachgaube und des Erkers einem historischen Stadtbild gerecht wird.
Ich bin der Meinung, dass eine Stadt durchs Weiterbauen nur am Leben bleiben kann. In Rottweil gibt es auch noch weitere Flecken mit denen das Stadtgefüge ausgebaut werden kann. In der Architektur gibt es zur jetzigen Zeit andere Begriffe wie `Trasparenz`, `Präsenz`,etc. mit denen heute Städte gebaut und vervollständigt werden. Es zählt dabei nicht gegenüber dem Alten zu triumphieren, sondern ein Zusammenspiel der Zeiten im städt. Raum zu erreichen. So finde ich im Gegensatz zu vielen Anderen das Treppenhaus auf der Rückseite der Volksbank eine Bereicherung für das Stadtbild. In seiner Kubatur verhält er sich wie andere historische Anbauten welche man an dieser rückwärtigen Fassade sehen kann. Man erkennt sofort, dass es sich nicht um etwas historisches handelt, und durch seine sanfte Zurückhaltung wird es Teil der Vor- und Rücksprünge die es an dieser beschämenden Rückseite gibt.
Hier müßte die Stadt mal eingreifen und dem Münster ein schönes Gegenüberschaffen. Ein Platz mit Aufenthaltsqualität und entzückenden Fassaden. Ein Platz ohne Bäume, so dass auch das Münster in seiner ganzen Bracht erlebbar wäre.
Aber das wäre jetzt ein neues Thema über dies man lange diskutieren könnte.
Zm Abschluß möchte ich noch sagen, dass man ja nur zur Marxstrasse gehen muss um zu sehen, was bald im Herzen Rottweil steht. Architektenwettbewerbe wie in Italien, Schweiz, etc. müssen nach Rottweil um mit guter Qualität die Stadt weiterzubauen.