Autor Thema: Betrügerbande aus Rumänien in Haft genommen  (Gelesen 3573 mal)

Norbert

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Betrügerbande aus Rumänien in Haft genommen
« am: 04. September 2007, 18:57:10 »
Aus dem Polizeibericht:

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Rottweil erließ der Haftrichter beim Amtsgericht Rottweil Haftbefehle gegen vier rumänische Staatsbürger, die am vergangenen Freitag in Rottweil von der Polizei vorläufig festgenommen wurden.

Die Personen, drei Männer im Alter von 27 bis 34 Jahre sowie eine 21-jährige Frau, beabsichtigten am Freitagmorgen einen bereits angezahlten Pkw in einem Autohaus in Rottweil abzuholen. Die Ermittlungsbehörden hatten jedoch bereits im Vorfeld Erkenntnisse zum beabsichtigten Autokauf sowie zu einem gegen den 27-Jährigen bestehenden internationalen Haftbefehl erlangt und daher entsprechende Observationsmaßnahmen durchgeführt. Als am Freitagmorgen die „Kunden“ beim Autohaus auftauchten, griffen die Beamten zu.

Bei der  Durchsuchung der Tatverdächtigen wurden mehrere Tausend Euro Bargeld und so genannte „White Plastic Cards“ aufgefunden. Diese Karten werden von Betrügern mit Bank- und Kreditkartendaten bestückt, die von arglosen Bankkunden ausgespäht wurden – so genanntes „skimming“. Anschließend plündern die Täter mittels der erlangten Daten die Konten der Kartenbesitzer teilweise oder völlig aus.

Die weiteren Ermittlungen am Freitag ergaben, dass das Quartett die vorausgegangene Nacht in einem Hotel in der Region verbracht hatte. Dort wurden die Fahnder ein weiteres Mal fündig, denn in einem der Zimmer befand sich ein Notebook, welches den Festgenommenen zuzuordnen ist.

Eine erste Auswertung des Rechners förderte eine Vielzahl von weiteren Bank- und Kreditkartendaten zutage. Diese hatten die Täter im europäischen Raum durch Ausspähungen erlangt. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass es sich um eine Vielzahl von Geschädigten weltweit handelt.

Die unfangreichen Folgeermittlungen und Auswertungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, weshalb bei der Kriminalpolizei Rottweil die Einrichtung einer Ermittlungsgruppe geplant ist.

Im Zusammenhang mit den Festnahmen der vier Tatverdächtigen und deren Tatvorwurf weist die Polizei eindrücklich darauf hin, dass eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit im Umgang mit Zahlungskarten die sorgfältige Handhabung der Kartendaten und der PIN ist. Nur der ordnungsgemäße und gewissenhafte Umgang ist der beste Garant für Sicherheit beim unbaren Zahlungsverkehr.

- Geben sie daher ihre PIN NIE an Dritte weiter, nicht einmal Geldinstitute oder Kreditkartenunternehmen kennen die PIN; weder Amtspersonen (z.B. Polizeibeamte) noch Mitarbeiter von Geldinstituten werden nach Ihrer PIN fragen. Prägen Sie sich am besten Ihre PIN ein und vernichten die dazugehörigen Unterlagen. Auf keinen Fall sollten Sie sich die PIN notieren (schon gar nicht auf der Zahlungskarte! Aber auch nicht im Adressbuch oder getarnt als Telefonnummer o.Ä.).

- Beobachten Sie bereits vor dem Geldabheben am Geldautomaten Ihr Umfeld genau. Achten Sie auf die äußere Beschaffenheit des Geldautomaten, melden Sie auffällige Veränderungen sofort an die Polizei.

- Achten Sie bei der Eingabe der PIN am Geldautomaten oder im Handel am Kassenautomaten stets darauf, dass niemand den Vorgang beobachten kann; bitten Sie aufdringliche Personen oder angebliche Helfer höflich aber bestimmt, auf Distanz zu bleiben.