Autor Thema: Unsägliche Zustände im Busverkehr  (Gelesen 3322 mal)

Norbert

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Unsägliche Zustände im Busverkehr
« am: 21. Juli 2008, 18:45:59 »
Aus dem Polizeibericht:

Eine Zunahme von Schwarzfahrern sowie von Sachbeschädigungen an Bussen und Verkehrseinrichtungen beschäftigen zunehmend die Verantwortlichen der Verkehrsbetriebe und der Polizei. Auch tätliche Angriffe gegenüber Busfahrern werden immer wieder registriert.

Zunehmenden Orientierungslosigkeit insbesondere von Jugendlichen und die allgemeine Verrohung der Sitten machen auch vor dem öffentlichen Personennahverkehr nicht Halt. So sind die Zustände in Rottweil - verglichen mit Großstädten – zwar beinahe noch paradiesisch, jedoch ist auch hier eine deutliche Zunahme von Vorfällen zu verzeichnen. So gab es alleine beim StadtBus im ersten Halbjahr 2008 mit 30 Fällen mehr als doppelt so viele Schwarzfahrer wie im gesamten Jahr 2007 – und das bei gleicher Kontrollquote. Überwiegend handelte es sich dabei um Jugendliche und jungen Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren, es wurden aber auch schon über 80-jährige Senioren beim Schwarzfahren angetroffen. Die Betroffenen stammen aus allen sozialen Schichten. Interessanterweise steigt auch hier der „Frauenanteil“ und erreicht bald die 50 Prozent Quote.

Immer wieder kommt es zu Tätlichkeiten und verbalen Drohungen gegenüber den Busfahrern und Busfahrerinnen sowie den Revisoren. So wurde in dieser Woche eine Fahrerin von einem Fahrgast grundlos tätlich angegriffen und verletzt. Hier ist leider auch fehlende Zivilcourage von Fahrgästen oder Passanten zu beklagen, die zwar oft zuschauen, jedoch nur selten eingreifen.

Mehrfach hat es in den vergangenen Monaten betrunkene Jugendliche gegeben, die sich im Linienbus übergeben haben – vor wenigen Jahren noch völlig undenkbar. Wenn die Übeltäter ertappt werden – und dies ist meistens der Fall – haben diese die Reinigungskosten zu bezahlen. Die Rechnung beläuft sich auf 30 bis 70 Euro oder mehr, je nach Aufwand. Außerdem kommt noch die Ankündigung eines Hausverbotes für den Wiederholungsfall hinzu. Eine weitere Unsitte, die immer mehr um sich greift, ist es, die Schuhe auf die Sitze zu legen.

Gravierend nehmen die Sachbeschädigungen in Bussen und an Haltestellen zu. Gestohlene Nothämmer in Bussen und aufgeschlitzte Sitze gehören inzwischen zum Alltag, ebenso wie gestohlene oder zerstörte Aushangfahrpläne an den Haltestellen. Ebenso werden immer wieder metallene Fahrplankästen mit brachialer Gewalt von den Halterungen abgerissen und was einen unbekannten Täter im vergangenen Jahr dazu bewog, einen kiloschweren metallenen Fahrplankasten vor dem Neuen Postamt abzureißen und dann am Bahnhof in ein Gebüsch zu werfen, ist bis heute rätselhaft.